Ständig suchen wir nach einer neuen Challenge, für uns und unsere Pferde.
Also beschlossen wir, raus aus der Komfort-Zone und rein in das Abenteuer Extreme Trail Park!
Selbstverständlich ist es gemütlich im Alltag in der gewohnten Reitumgebung zu trainieren, aber ohne Herausforderungen erfolgt nun mal kein Wachstum, keine Verbesserung, kein Weiterkommen…
Samstag früh morgens, haben wir unsere Pferde verladen und uns auf den Weg nach Sommerein zur MB-Ranch in Niederösterreich https://www.extremetrail.at gemacht. Dort befindet sich wunderschön, mitten im Wald ein ca. 2,5 ha großer Trail Parcours, der unsere Herzen vor Freude höher hüpfen ließ. Oder war dann doch ein bisschen Aufregung dabei? Direkt nach dem Ausladen, ließen wir unsere Pferde zur Entspannung grasen. Dann aber schnell das Knotenhalfter und die Beinschoner angelegt und schon ging es los. Unter der professionellen Anleitung von Mike Baloun und Janine Petschnig wurden wir kurz eingewiesen und ab ging es, in den angenehm kühlen, schattigen Wald.
Gemeinsam über Stock & Stein!
Am ersten Tag haben wir unseren Pferden zunächst „zum Kennenlernen“ alle Hindernisse an der Hand vorgestellt. So ging es beispielsweise über wackelige Hängebrücken, über dicke Baumstämme, Holzstege in Wellenform, schmale Balance Balken, durch Schluchten, auf engen Graten neben tief abfallenden Canyons, auf steile Hügel – dabei teils sogar erschwerend über umgefallene Bäume bergauf und bergab, über Holztreppen, oder noch schwierigere Steintreppen, auf erhöhte Podeste oder ein wild zusammengestelltes Stangenmikado. Unseres jahrelanges Horsemanship Training kam uns an diesem Wochenende sehr zugute, denn Ziel war es, unsere Pferde mit minimaler Einwirkung jedes Hindernis im Schritt bewältigen zu lassen.
Die unterschiedlichen Pferdetemperamente unserer Jungs
Twister – der Phlegmatiker – dachte wie immer energiesparend: „Bevor ich über diese eigenartige Brücke in Form eines umgedrehten V`s gehe, marschiere ich lieber rundherum. Oder noch besser – ich bleibe einfach mit leidendem Blick davor stehen.“ Es dauerte schon ein paar Hindernisse, bis er einsichtig wurde und verstand, dass er DARÜBER gehen sollte. Danach war der restliche Tag ein Kinderspiel für ihn. Dennoch, große Begeisterung zeigte der typische Phlegmatiker kaum, nur seinem Menschen zu liebe ließ er sich – mehr oder weniger – auf die Aufgaben ein.
Dookydoo hingegen – der Sanguiniker – fand große Begeisterung an den unterschiedlichen Aufgaben und bewegte sich aufmerksam mit gesengtem Kopf darüber, um sich alles ganz genau ansehen zu können. Was natürlich sehr vorbildlich war! Jedoch fand er, typisch für ein sanguinisches Pferd, sehr bald Ablenkung. Denn zwischen den Holzplanken der Hindernisse bemerkte er vereinzelt Grashalme, die einfach zu verlockend schmeckten. Dookydoo – unser Schelm, deshalb können wir ihm nie böse sein. So trug er jedes Mal über dem Hindernis, mit einer anderen Blume im Maul, zu unserer Erheiterung bei. Bis zu dem Zeitpunkt, als er sich an einem gerittenen Steilhang bergauf, dem Zügel zu entkommen, einfach auf seine Vorderbeine „kniete“, um die saftigen Kräuter im Wald zu erwischen. Im wahrsten Sinne ein klassisches NO-GO 😉 !
Am zweiten Tag beschlossen wir, alle Hindernisse vom Sattel aus zu bestreiten. Als Melancholikerin war ich etwas unsicher und malte mir im Geist, vorsorglich schon mal mögliche Probleme aus. Völlig überflüssig, denn Theorie und Praxis waren wieder total unterschiedlich.
Überraschung! Mit unseren Gewichts-, Bein- und Zügelhilfen konnten wir die beiden Pferde wesentlich einfacher und feiner über die Hindernisse dirigieren, als am Tag davor. Hin und wieder rutschten sie mit ihren Hufeisen etwas, aber dank der Beinschoner waren sie gut geschützt und Garnichts war passiert.
Und wer jetzt gerne in unser Abenteuer miteintauchen möchte, findet hier Abenteuer Extreme Trail das Video dazu, welches besonders lieber, geduldiger Freund von uns gemacht hat. Danke nochmal an dieser Stelle!
Unser Fazit? 2 Dinge!
- Der Extreme Trail eignet sich besonders um Koordination, Kondition (speziell Hinterhand und Rücken) und die Geschicklichkeit der Pferde zu verbessern, aber auch vom geistigen, wurden sie ordentlich gefordert.
Anm.: Zeitweise war es so steil, dass wir sogar selber beim Führen bergab, einmal am Allerwertesten gelandet sind. - Ganz nebenher fördert das gemeinsame „durch dick & dünn“ Vertrauen und schweißt jedes Mensch-Pferd-Team noch enger zusammen. Und keine Frage, es erfordert zu Beginn vielleicht ein Quantum Mut und eine gute Portion Selbstbewusstsein, sein Pferd über schwierige Hindernisse zu leiten. Aber am Ende dieses Ausflugs, waren wir voller Glücksgefühl und einfach nur unheimlich stolz auf uns und unsere Jungs!
Aus Liebe zum Pferd,
Eure Ranchgirls