von simone | Jun 20, 2020 | Blogs
Ständig suchen wir nach einer neuen Challenge, für uns und unsere Pferde.
Also beschlossen wir, raus aus der Komfort-Zone und rein in das Abenteuer Extreme Trail Park!
Selbstverständlich ist es gemütlich im Alltag in der gewohnten Reitumgebung zu trainieren, aber ohne Herausforderungen erfolgt nun mal kein Wachstum, keine Verbesserung, kein Weiterkommen…
Samstag früh morgens, haben wir unsere Pferde verladen und uns auf den Weg nach Sommerein zur MB-Ranch in Niederösterreich https://www.extremetrail.at gemacht. Dort befindet sich wunderschön, mitten im Wald ein ca. 2,5 ha großer Trail Parcours, der unsere Herzen vor Freude höher hüpfen ließ. Oder war dann doch ein bisschen Aufregung dabei? Direkt nach dem Ausladen, ließen wir unsere Pferde zur Entspannung grasen. Dann aber schnell das Knotenhalfter und die Beinschoner angelegt und schon ging es los. Unter der professionellen Anleitung von Mike Baloun und Janine Petschnig wurden wir kurz eingewiesen und ab ging es, in den angenehm kühlen, schattigen Wald.
Gemeinsam über Stock & Stein!
Am ersten Tag haben wir unseren Pferden zunächst „zum Kennenlernen“ alle Hindernisse an der Hand vorgestellt. So ging es beispielsweise über wackelige Hängebrücken, über dicke Baumstämme, Holzstege in Wellenform, schmale Balance Balken, durch Schluchten, auf engen Graten neben tief abfallenden Canyons, auf steile Hügel – dabei teils sogar erschwerend über umgefallene Bäume bergauf und bergab, über Holztreppen, oder noch schwierigere Steintreppen, auf erhöhte Podeste oder ein wild zusammengestelltes Stangenmikado. Unseres jahrelanges Horsemanship Training kam uns an diesem Wochenende sehr zugute, denn Ziel war es, unsere Pferde mit minimaler Einwirkung jedes Hindernis im Schritt bewältigen zu lassen.
Die unterschiedlichen Pferdetemperamente unserer Jungs
Geduldig durch das Stangenmikado
Zielstrebig über die Hängebrücke
Twister – der Phlegmatiker – dachte wie immer energiesparend: „Bevor ich über diese eigenartige Brücke in Form eines umgedrehten V`s gehe, marschiere ich lieber rundherum. Oder noch besser – ich bleibe einfach mit leidendem Blick davor stehen.“ Es dauerte schon ein paar Hindernisse, bis er einsichtig wurde und verstand, dass er DARÜBER gehen sollte. Danach war der restliche Tag ein Kinderspiel für ihn. Dennoch, große Begeisterung zeigte der typische Phlegmatiker kaum, nur seinem Menschen zu liebe ließ er sich – mehr oder weniger – auf die Aufgaben ein.
Aufmerksam die begrenzte Steintreppe hinab
Folgsam über die Wippe
Dookydoo hingegen – der Sanguiniker – fand große Begeisterung an den unterschiedlichen Aufgaben und bewegte sich aufmerksam mit gesengtem Kopf darüber, um sich alles ganz genau ansehen zu können. Was natürlich sehr vorbildlich war! Jedoch fand er, typisch für ein sanguinisches Pferd, sehr bald Ablenkung. Denn zwischen den Holzplanken der Hindernisse bemerkte er vereinzelt Grashalme, die einfach zu verlockend schmeckten. Dookydoo – unser Schelm, deshalb können wir ihm nie böse sein. So trug er jedes Mal über dem Hindernis, mit einer anderen Blume im Maul, zu unserer Erheiterung bei. Bis zu dem Zeitpunkt, als er sich an einem gerittenen Steilhang bergauf, dem Zügel zu entkommen, einfach auf seine Vorderbeine „kniete“, um die saftigen Kräuter im Wald zu erwischen. Im wahrsten Sinne ein klassisches NO-GO 😉 !
Am zweiten Tag beschlossen wir, alle Hindernisse vom Sattel aus zu bestreiten. Als Melancholikerin war ich etwas unsicher und malte mir im Geist, vorsorglich schon mal mögliche Probleme aus. Völlig überflüssig, denn Theorie und Praxis waren wieder total unterschiedlich.
Überraschung! Mit unseren Gewichts-, Bein- und Zügelhilfen konnten wir die beiden Pferde wesentlich einfacher und feiner über die Hindernisse dirigieren, als am Tag davor. Hin und wieder rutschten sie mit ihren Hufeisen etwas, aber dank der Beinschoner waren sie gut geschützt und Garnichts war passiert.
Und wer jetzt gerne in unser Abenteuer miteintauchen möchte, findet hier Abenteuer Extreme Trail das Video dazu, welches besonders lieber, geduldiger Freund von uns gemacht hat. Danke nochmal an dieser Stelle!
Unser Fazit? 2 Dinge!
- Der Extreme Trail eignet sich besonders um Koordination, Kondition (speziell Hinterhand und Rücken) und die Geschicklichkeit der Pferde zu verbessern, aber auch vom geistigen, wurden sie ordentlich gefordert.
Anm.: Zeitweise war es so steil, dass wir sogar selber beim Führen bergab, einmal am Allerwertesten gelandet sind.
- Ganz nebenher fördert das gemeinsame „durch dick & dünn“ Vertrauen und schweißt jedes Mensch-Pferd-Team noch enger zusammen. Und keine Frage, es erfordert zu Beginn vielleicht ein Quantum Mut und eine gute Portion Selbstbewusstsein, sein Pferd über schwierige Hindernisse zu leiten. Aber am Ende dieses Ausflugs, waren wir voller Glücksgefühl und einfach nur unheimlich stolz auf uns und unsere Jungs!
Aus Liebe zum Pferd,
Eure Ranchgirls
von simone | Mai 19, 2020 | Blogs
Wie verladet man ein Pferd, das sich urplötzlich losreißt und lieber davon galoppiert, sich weigert, in die Nähe eines Hängers zu gehen und Unarten wie rückwärts schieben, steigen, ausschlagen oder abdrängen zeigt?
Ganz abgesehen von der dramatischen Tatsache, dass man meistens in einem nicht abgezäunten Bereich verladen muss. Allein bei dem Gedanken einer wilden Galoppade in straßennahem Gelände, steht man kurz vor der Verzweiflung.
Mithilfe eines soliden Trainingsprogramms!
So haben wir uns entschlossen, Haflingerstute Lovely und ihre Besitzerin Julia unter „die Fittiche“ zu nehmen. Das gesamte Training haben wir live aufgenommen, ab sofort könnt ihr es euch in unserer Video-Bibliothek ansehen!
Briefing & Demonstration
Vor dem Training haben wir Julia um ein kurzes Porträt zu Lovely gebeten. Sie erzählt uns, wie Lovely als Jungpferd aufgrund ihres „Sturschädels“ und „Dominanz“ mit Gewalt – sprich viel mit der Gerte – zurechtgewiesen wurde und davor Angst und Widerwillen zeigt.
Und dann war da noch die unschöne Erfahrung während eines Transportes, wo ihr Auto mit dem Pferd im Hänger auf der Autobahn „den Geist“ aufgegeben hat. Lovely verbrachte viele Stunden im Hänger, bis endlich ein Abschleppwagen da war, das Auto in die Werkstatt gebracht und ein alternativer Zugwagen für die Weiterfahrt gefunden war… Und das eine geraume Zeit auf dem Pannenstreifen der Autobahn, wo die Zugluft der vorbeirauschenden LKW‘s den Anhänger jedes Mal schwanken ließ. Eine traumatische Erfahrung, die auch die sonst so selbstsichere Julia mitgenommen hat. Denn beim Vorzeigen des Verladens, merken wir Unruhe in ihr aufsteigen, die in Ungeduld und Verärgerung gipfelt – und prompt geht alles schief.
Die Checkliste für unser Verladetraining
Wir unterteilen den Verladevorgang in viele, kleine Abschnitte und trainieren diese, eine nach dem anderen, um sie am Ende im Hänger zusammenzufügen.
1. Kommunikation im Roundpen:
Ein eingefriedeter Raum ist bei uns immer der Ausgangspunkt jedes Bodenarbeits-Trainings: hier erfolgt das erste Kennenlernen und die Einschätzung des Temperaments. Lovely ist hochgradig sanguinisch, mit phlegmatischen Anteilen!
Wir prüfen, wie viel Energie sie überhaupt braucht, um sich bewegen zu lassen? Wie steht es um ihr Aufmerksamkeitsfenster und ihre Kooperation? Und wie sieht es mit Vertrauen und Respekt aus?
In den folgenden Tagen haben wir bei der Grundausbildung viel an der Hand, an den Respektfragen gearbeitet. Vorhandweichen, Hinterhandweichen, Rückwärtsweichen und Folgen lassen. Erschwert war die Zusammenarbeit aufgrund ihrer Angst vor Gerten, aus diesem Grund haben wir mehrere Aufgaben zur Desensibilisierung eingebaut und viel mit dem Horsemanship Stick gestreichelt. Schon nach kurzer Zeit beginnt Lovely bereits sehr fein auf indirekte Energie durch Blicke und Körpersprache zu reagieren. So ein cleveres Mädchen 😉
2. Training im Engpass:
In diesem Abschnitt prüfen wir, ob Lovely Platzangst hat? Im Gegenteil, sie zeigt großes Selbstvertrauen, denn Sanguiniker sind super neugierig, Phlegmatiker sehr selbstsicher. Beginnend mit dem Führtraining, setzen wir den wippenden Stick über dem Rücken für ein Vorwärts ein, lassen sie im Engpass anhalten und einige Tritte rückwärts gehen. Man merkt sehr schnell, wie ihr das Training und die damit zusammenhängende intensive Kopfarbeit Spaß macht: Lovely WILL im Kopf beschäftigt werden und wir freuen uns über ihre zunehmende Aufmerksamkeit und Kooperation. Das Führseil wird immer lockerer und sie lässt sich am durchhängenden Seil in alle Richtungen bewegen. Um – vorbereitend für die Rampe – eine andere Bodenbeschaffenheit zu simulieren, legen wir vor dem Engpass eine Folie auf. Nach kurzem Schnuppern und Scharren mit den Hufen, spaziert sie problemlos darüber. Da Julia, aufgrund eines nahenden Termins, selber verladen muß, trainieren wir alle bisher angewendeten Techniken parallel mit ihr.
3. Training neben dem Hänger:
Das Training wird nach draußen verlagert. Julia fühlt sich in allen Techniken mittlerweile sicher genug, um mit uns als Coach an ihrer Seite, mit Lovely weiterzuarbeiten. Wir bauen neben dem Hänger einen Engpass mit Pylonen auf. Wird sie sich wieder losreißen und wie bei der Demonstration davongaloppieren?
NEIN! Denn alle Übungen, die sie bis jetzt gelernt hat „sitzen“ und Lovely arbeitet aufmerksam mit.
4. Training im Hänger:
Es folgt der letzte Abschnitt: der Weg in den Hänger! Es kann soviel sein: der Geruch, die Optik einer dunklen Höhle, die dumpfen Geräusche, der wackelige Boden… Nur wenn wir erkennen, warum sich unser Pferd nicht verladen lässt, kann dieser Kernpunkt entsprechend trainiert werden. Schritt für Schritt – mit viel Geduld und Gelassenheit – starteten wir unser Training:
- Zunächst lassen wir Lovely nur mit 2 Hufen auf die Rampe steigen, sie erhält Lob und eine Pause, dann richten wir sie Schritt für Schritt rückwärts
- Nachdem das klappt beschäftigen wir Lovely im Kopf, indem wir sie in einem Jo-Jo Spiel mal vorwärts/mal rückwärts bewegen, dabei soll sie immer wieder entspannt und ruhig stehen bleiben.
- Diesen Prozess steigern wir sukzessive: mit 4 Hufen auf die Rampe, mit 2 Hufen in den Hänger, mit dem halben Pferd in den Hänger und schlußendlich stellen wir das ganze Pferd in den Hänger.
- Besonderes Augenmerk haben wir auf das langsame Aussteigen gelegt, um ein unkontrolliertes Herausstürmen zu vermeiden.
- Endet der Trainingsabschnitt mit einem schönen Fortschritt, beenden wir die Einheit.
Unser Fazit?
In Lovely’s Fall war das Problem eine Kombination aus waschechtem Widerstand, vielleicht im Zusammenhang mit dem Erlebnis auf der Autobahn und mangelnder Erziehung eines dominanten Pferdes, das sich eine erfolgreiche Untugend angelernt hatte.
Lovely ist zu einem folgsamen, kooperativen Pferd geworden, dass sich über „Kopfarbeit“ riesig freut und sich mittlerweile problemlos verladen lässt.
Julias größte Erkenntnis während unseres Trainings war, wie spielerisch leicht sie ihr Pferd – ohne jeden physischen Druck – bewegen kann.
Das Video dazu und einiges mehr, findest du in unserer YouTube Videobibliothek.
Wir wünschen Beiden eine wunderbare Mensch-Pferd Beziehung und viel Freude auf ihrem gemeinsamen Weg.
Aus Liebe zum Pferd,
Eure Ranchgirls
von barbara | Mrz 15, 2020 | Blogs
Warwick Schiller hat uns in unserem letzten Gespräch empfohlen mit Meditation zu beginnen, um eine tiefere Verbindung mit Pferden aufzubauen.
Gesagt, getan! Noch in den USA haben wir die uns empfohlene App heruntergeladen, das WLAN in jedem Motel strapaziert und (fast) jede Nacht meditiert. Müde wie wir waren, sind wir dabei regelmäßig eingeschlafen, was jetzt auch nicht ganz der Sinn der Sache war. Einmal träumte ich nach einer Meditation sogar höchst kreativ von den Reitern im Film „Avatar – Aufbruch nach Pandora“. Wer sich erinnern kann: dort „verbindet“ sich das Volk der blauhäutigen Na’vi über ihren Zopf mit den Pferden. Ach wäre das schön, wenn es so einfach ginge…
Zurück zuhause und im Alltags-Modus haben wir die Meditation fortgesetzt. Es fällt doch um einiges leichter, wenn man im gewohnten Umfeld frei von jeglicher Ablenkung ist. Ruhe hat und sich fixe Uhrzeiten vornimmt, bei mir jeden Tag vor dem Frühstück. Dauer: 15 Minuten! Ich muss zugeben, zu Beginn habe ich es oft auf „später“ verschoben, weil ich noch „dringende“ Sachen zu erledigen hatte. Ein Telefonat hier, ein Email da, schnell was im Internet recherchieren, bevor ich es vergesse! Fazit – die Meditation fiel an diesem Tag komplett aus. Aber man lernt ja dazu! Im nächsten Monat habe ich mir die „dringenden“ Sachen lieber notiert und gleich mit der Meditation begonnen.
Nur 15 Minuten – eine Investition in uns und unser Leben, die sich in jedem Fall rentiert!
Wo beginnt die Versammlung?
Heute – ein halbes Jahr später habe ich eine spannende Erfahrung gemacht, die ich unbedingt niederschreiben wollte. Am Ende jeder Meditation kommt gewöhnlich die Aufforderung der freundlichen Stimme, gedanklich zu beschreiben, wie man sich jetzt gerade fühlt. Und heute kam mir ein spannender Gedanke in den Sinn: Ich fühle mich „versammelt“! Gelassen, aufmerksam und in meiner Mitte ruhend. Ich weiß nicht, ob du meine Worte aufnehmen kannst, weil Gefühle manchmal schwer zu beschreiben sind. Vielleicht hilft es, diese Worte noch mal in Zeitlupe zu lesen: gelassen! aufmerksam! in meiner Mitte ruhend!
Aber ist das nicht haargenau der Zustand, den wir mit unserem Pferd erreichen möchten, wenn wir es in hohen Lektionen reiten? Wir wünschen uns ein gelassenes, aufmerksames und in sich ruhendes Pferd. Den körperlichen Aspekt lassen ich hier jetzt mal aus, aber – laut Wikipedia umfasst die Versammlung beim Pferd aus ganzheitlicher Sicht: die physische, mentale und emotionale Bereitschaft sich unmittelbar in jede Richtung des Raumes zu bewegen.
Aber wo sind WIR eigentlich geistig, wenn wir mit unserem Pferd arbeiten? Sind wir Menschen beim Pferdetraining auch „versammelt“? Schon beim Aufwärmtraining kann man daran arbeiten: bewusst atmen, den inneren Schwerpunkt im Bauch aktivieren, unsere Gedanken sortieren und auf die geplanten Übungen zu fokussieren. Ganz egal, ob die Pferdekommunikation vom Boden oder vom Sattel aus stattfindet.
Bei unserem Besuch bei Warwick war uns nicht sonderlich klar, was sich durch Meditation in unserem Leben verändern würde. Welche Auswirkung das auf unsere Horsemanship Arbeit und Beziehung mit unseren Pferde haben würde. Wir haben doch bereits eine starke Verbindung zu unseren Jungs!
Ohm!
Jetzt – nach einem halben Jahr Meditation stellen wir langsam erste Veränderungen fest: es ist das wunderschöne Gefühl des stillen Selbstvertrauens und der Ausgeglichenheit, das sich mehr und mehr entwickelt. Und abrufbar wird, wenn man es braucht. Wie ein wunderschöne Knospe, die sich ganz langsam öffnet. Kein schneller Prozess – es braucht seine Zeit.
Unbestritten: das tägliche Training unseres Geistes hilft im Training mit Pferden! Wir lernen unsere Gefühle und unsere Gedanken zu verändern, indem wir uns erlauben, sie aus anderen Perspektiven zu betrachten: negative Erfahrungen, die uns nicht gefallen, gehören nun mal zu unserem Leben dazu – ABER – wir lernen in der Meditation, negative Gefühle los zulassen. Weniger kritisch mit uns und unseren Pferden zu sein. Dadurch fühlen wir uns besser, erleben harmonische Beziehungen mit unseren Tieren und sind mehr im Einklang mit der Welt. Und damit meinen wir nicht nur das Umfeld im Pferdestall, sondern die ganze Umwelt, mit allen Menschen um uns herum!
Aus Liebe zum Pferd,
Eure Ranchgirls
von barbara | Feb 22, 2020 | Blogs
Wer je das große Glück empfunden hat zu wissen, wie es sich anfühlt, sich mit seinem Pferd zu synchronisieren und es mit sanftem Gefühl zu leiten, kann richtiggehend süchtig danach werden. Auf unserer ständigen Suche nach neuem Wissen, wollten wir unsere China Reise mit dem Besuch eines wahren Pferdemenschen kombinieren. Nach einem kurzen Briefing unseres Kontaktes vor Ort, was uns wichtig sei (Historie, typische Pferderassen, Horsemanship Training, etc.) wurden wir in einen Reitstall in Yunnan, Kunmin eingeladen und ein Dolmetscher bereitgestellt.
Die Volksrepublik China hat eine unglaublich lange Tradition: Sie geht tausende Jahre zurück und ist eine der ältesten Zivilisationen auf dieser Welt. Die chinesischen Kaiser erkannten: ein gutes Pferd entschied in der Schlacht über Sieg oder Niederlage. Aus diesem Grund hatte es für die Machthaber sehr früh einen hohen Stellenwert. Pferde findet man beispielsweise im chinesischen Horoskop, auch in der chinesischen Kunst sind sie ein beliebtes Darstellungsobjekt.
Heutzutage ist es so, dass die wachsende, wirtschaftlich besser situierte Mittelschicht den Reitsport wieder kultiviert. Er erfreut sich sogar einer nie dagewesenen Beliebtheit, enorme Geldbeträge werden in moderne Betriebe mit mehreren Reithallen investiert.
#ranchgirlsontheroad
im Land des roten Drachens
Entweder wurde das Briefing falsch übersetzt oder man wollte uns beeindrucken, aber zu unserem Erstaunen landeten wir genau in so einem tip top gepflegten Dressur/Spring-Reitstall. Nach einer Führung durch eine wunderschöne Anlage mit hellen, großen Boxen und viel Einstreu (so hoch – da lacht das Pferdebesitzer Herz), folgte die nächste Überraschung. In der Boxen standen ausschließlich europäische Pferde, vorrangig Hannoveraner. Selbstverständlich wurde ich eingeladen, ein Pferd zu reiten, worüber ich mich sehr freute!
Danach setzten wir uns beim traditionellen Tee auf die Terrasse, um eine Reitstunde am Springplatz zu beobachten. Der Reitlehrer gab seinen Schülern strenge, abgehackte Instruktionen und sparte nicht an Tadel. Mir fiel speziell ein sehr lauter, wild gestikulierender, rauchender Mann am Eingang zum Reitplatz auf. Ein Stallmädchen kam aus dem Stall und brachte ihm das gesattelte Pferd. Nachdem er die Zigarette lässig auf den Boden geschnippt hatte, stieg er mit einem Plumps in den Sattel. Er begann das Pferd am Hufschlag im Schritt zu reiten, wobei er permanent an den Zügeln zog und es mit den Sporen bearbeitete. Nach 15 Minuten versuchte er das Pferd zu traben, es wehrte sich jedoch beständig gegen den Zügel. Sofort ritt er zum Tor und verlangte von dem Mädchen herrisch nach Hilfszügeln, die von ihr angebracht wurden. Nachdem der Kopf des Pferdes in der gewünschten Position fixiert war, setzte er sein „Training“ fort, zog jedoch weiterhin stark am Zügel.
Mein Flashback
Da ich als einzige „Langnase“ – äh Europäerin in dem Stall auffiel, richtete er zwischendurch immer wieder seinen Blick auf mich, als ob er um Bestätigung für sein Vorgehen suchte. Zuerst war ich irritiert, dann entsetzt. Es erinnerte mich an meine Jugend!
Wie oft übernahm ich in meiner Reitstunde, ein bereits vorbereitetes Pferd, aus der Mitte der Bahn. Während des Unterrichts erhoffte ich von meiner Mutter an der Bande Aufmerksamkeit und Beifall. Bei der Autofahrt nachhause folgte eine Nachbesprechung, wo ich hören wollte, wie gute Fortschritte ich schon gemacht hatte. Das Pferd hatte ich zwar „lieb“, aber vom Boden aus war es mir aufgrund seiner Größe dann doch nicht ganz geheuer. Jahre später waren es die Stallfreundinnen an der Bande, denen ich beweisen wollte, wie gut ich war. Die Nachbesprechungen und Ausreden für meine Schwächen lauteten in etwa so: „Imperator“ war wieder so stur, er hat mich nur veräppelt. „Filou“ so nervig, furchtbar hart im Maul. Und „Ellie“ so dermaßen rossig, dass sie super abgelenkt war und ich sie deshalb überhaupt nicht in die Ecke reiten konnte.
Ranchgirls Credo: alles hinterfragen
NIE habe ich damals hinterfragt, wie die Schulpferde gehalten wurden. Wie oft sie auf die Koppel durften (nie). Wofür ich Handschuhe beim Reiten brauchte (gegen Blasen auf den Händen). Wie ich die Gerte richtig gebrauchen sollte (setz dich gefälligst durch). Warum der Reitlehrer in der Mitte der Halle immer nur brüllte und Fragen für mich kryptisch beantwortete (kein Kommentar). Ich kannte es nicht anders und dachte, dass alles so seine Richtigkeit hatte. Ich hoffe inständig, dass heute nicht mehr so unterrichtet wird und beim Pferdetraining mehr Augenmerk auf das Lebewesen und Tierwohl gelegt wird.
Wir möchten an dieser Stelle ein inspirierendes Video anführen: „Der Weg des Pferdes“ -> hier geht’s zum Video!
Es handelt von einer Pferdetrainerin, die ALLES hinterfragt hat! Sie hat Ihren Job aufgegeben, ihre Ranch verkauft und großartige Pferdemenschen auf der ganzen Welt besucht, um echte Antworten auf ihre Fragen zu bekommen.
Dieses Video hat uns bei der Gründung unserer Online-Trainingsplattform www.ranchgirls.at maßgeblich beeinflusst! Denn wir sind der Meinung, der Virus für einen sanften und verständnisvollen Umgang mit Pferden kann nicht oft genug verbreitet werden. Für das große Glück, sich mit seinem Pferd zu synchronisieren und mit sanftem Gefühl zu leiten.
Aus Liebe zum Pferd,
Eure Ranchgirls
von simone | Jan 15, 2020 | Blogs
Coach und Horsemanship Trainer, Leiter der Akademie für Mensch-Pferde-Kommunikation „MPK“
Heinz Welz unser Mentor
Ausgerechnet Köln 😉 !
Für zwei Wienerinnen ziemlich weit weg, nur um ein Wochenende an einem Pferdetraining Seminar teilzunehmen. Aber nahe genug, um es mal auszuprobieren. Denn in Österreich wurden wir damals nicht fündig, haben wir doch nach einer fundierten, langfristigen Ausbildung gesucht. Es ging uns nicht um eine kurzfristige Behebung einzelner „Problemfälle“ mit Pferden, sondern um ein tiefgehendes Verständnis für eine Methode, um eine klare Kommunikation und Beziehung zu unseren Pferden aufzubauen.
Freiarbeit in der Halle
Nach einem Wochenende mit Heinz im Roundpen wussten wir es genau – das ist es! Dieser Mensch spricht uns aus der Seele! Er erkennt Dinge bei Mensch und Pferd, auf dir wir im Leben nicht geachtet hätten. Er lehrte uns eine neue Sprache – Körpersprache! Mit einzigartigem Vokabular, das wir während unserer mehrjährigen Ausbildung zum MPK Coach und Horsemanship Trainer gepaukt haben.
Doch halt stop! Denn begonnen hat die Ausbildung ganz woanders, nämlich bei uns! Sein Einleitungssatz lautete: „Zuerst müssen wir lernen uns selber zu verstehen, dann andere und dann erst Pferde.“ Und schon waren wir mittendrin – in der Psycho Analyse. Wir waren irritiert. What? Wieso müssen wir uns mit uns beschäftigen, wann geht’s endlich zu den Pferden? Aber bereits nach wenigen Stunden war klar, wie wichtig dieser Prozess war. Und um das klar zustellen: das war tatsächlich harte Arbeit! Denn grundsätzlich ist es ja so, sehr viel unseres Unbewussten teilt sich über unser Äußeres mit, ist tief in uns vergraben und hat unheimlich viel Macht – jaja, der berühmte Eisberg …
Die Kunst der guten Kommunikation
Nachdem wir uns der Kommunikation nach innen gewidmet hatten, ging es um die „richtige“ Kommunikation nach außen: im dialogischen Prozess. Im Coaching mit Pferdebesitzern angewendet, hieß es zunächst zu lernen, Probleme klar zu definieren. Mit dem Kunden realistische und erreichbare Ziele zu stecken. Neue Perspektiven zu entwickeln und gemeinsam Ressourcen zu erarbeiten, um diese Ziele zu erreichen – kurz und gut – Fähigkeiten und Techniken zur Veränderung zu entwickeln und diese in den Pferde-Alltag mittels Bodenarbeit zu integrieren.
Kommunikation mit Seil
Diese Art der Kommunikation wurde im „Trockentraining“ zunächst zwischen uns in der kleinen Gruppe geübt und dann mit geduldigen, wohlgesonnenen „Testkunden“ im Reitstall. Besonders spannend war für uns die Erkenntnis, dass hinter so manchem „Pferdeproblem“ ein handfestes „Menschenproblem“ stand. Dabei ging es weniger um mangelndes Know-how im Umgang mit dem Pferd, sondern vielmehr um tief vergrabene Problem-Themen in der Menschenpsyche. Spätestens jetzt war uns sonnenklar, warum uns Heinz zu Beginn mit unseren eigenen Untiefen konfrontiert hatte.
Die Temperamentenlehre
Sie half uns besonders, aus so mancher Untiefe wieder leichter herauszufinden. Sie ist zwar wissenschaftlich nicht fundiert, aber uraltes Wissen nach Hippokrates (ja, das war übrigens auch der, mit dem Eid als Arztgelöbnis). Unserer eigenen Temperamente auf die Spur zu kommen, war fast wie eine Erleuchtung. Endlich haben wir verstanden, warum uns manche Dinge leicht von der Hand gehen und andere wiederum so garnicht. Unglaublich, wie viel Druck von einem abfallen kann, wenn man um die eigenen Stärken (natürlich auch Schwächen) Bescheid weiß.
Interessiert? Hier kannst du in deinem Persönlichkeits-TEST mehr über dein eigenes Temperament in Erfahrung bringen.
Erkennen der Temperamente
Übrigens – die Temperamentenlehre kann auch bei Pferden angewendet werden. Andere kennen vielleicht auch den Begriff „Horsenality“. Es waren wunderbare Momente, Pferde auf der Wiese oder im Roundpen zu beobachten, wahrzunehmen und zu analysieren. Auf Basis ihrer Charaktermerkmale mit neuem Blickwinkel an die Arbeit heranzugehen und einfühlsame Konzepte für einen vertrauensvollen Umgang anzuwenden. Konzepte, die wir auf zahlreichen, weiterführenden Bodenarbeits-Kursen mit unseren eigenen und Fremdpferden zur Anwendung bringen durften. Und so ganz nebenbei hatten wir während unserer Ausbildung die Gelegenheit, herrliche Landschaften und kleine, gemütliche Ortschaften vom Bodensee bis nach Münster kennenzulernen.
Die MPK Akademie
Akademie für Mensch-Pferde-Kommunikation
Das Ausbildungssystem sieht also eine logische Verknüpfung zwischen Persönlichkeits- und Pferdetraining vor. Im parallelen Aktionsbereich „Pferd“ durften wir über viele Monate, regelmäßig in separaten Workshops mit unterschiedlichen Pferden verschiedenster Rassen üben: einzelne Aufgaben und Techniken wurden auf Basis verschiedener Entwicklungsstufen von Heinz Welz in Theorie und Praxis vorgestellt und gelehrt. Dabei war ihm stets wichtig, die Körpersprache der Pferde richtig zu deuten und ein Gefühl für eine angemessene Kommunikation mit ihnen zu entwickeln. Während des Studiums wurden uns nur Methoden und Hilfsmittel gelehrt, die das Individuum Pferd nicht überfordern und ihm keine Schmerzen oder Angst zufügen. Die erfolgreiche Umsetzung der Lerninhalte – das langfristige Training – erfolgte dann „zu Hause“ am eigenen bzw. fremden Pferd und musste mittels entsprechender Praxisnachweise per Videoaufnahmen regelmäßig dokumentiert werden. Diese Nachweise wurden analysiert, mit Kommentaren versehen und bewertet. Trotz erfolgreicher Prüfung und Abschluss sind wir nach wie vor regelrecht süchtig danach, diesen wunderbaren und erfüllenden Weg gemeinsam mit unseren Pferden – vor allem aber, gemeinsam mit euch – immer weiterzugehen. Denn in Sachen echte „Horsemanship“ lernt man sein Leben lang. Bisher die coolste Schule unseres Lebens!
Körpersprache, Energie und Technik
Wir fühlen uns geehrt, in Heinz unseren „Obi-Wan Kenobi“ (Anm: Star Wars, Jedimeister) als Pferdetrainer gefunden zu haben und ihn als Mentor & guten Freund an unserer Seite zu wissen.
Das Interview
Heinz Welz – wieder ein #grossartigerpferdemensch im Interview mit umwerfend ehrlichen Einblicken. Über den Tag, der seinen Zugang zu Pferden komplett veränderte und sein spannender Entwicklungsweg zum feinfühligen Horseman, Coach, Buchautor & Begründer der Mensch-Pferd-Akademie! Das vollständige Interview kannst du dir hier ansehen.
Zum Schluss – einige Gedankensplitter zu Heinz Welz:
- Unheimlich selbstreflektiert!
Was wohl auch seine langjährige Berufung als Coach & Persönlichkeitstrainer mitbringt, oder auch seine regelmäßige Meditationseinheiten…
- Sprachtalentiert!
Als ehemaliger Journalist kann Heinz unheimlich leicht in verständliche Worte fassen, was sich für andere (meist großartige) Pferdetrainer als nicht so einfach gestaltet.
- „Beseelt“ rund um das Thema Pferd!
So kam es doch hin und wieder vor, dass wir bei Workshops nach 22 Uhr bereits leichte Konzentrationsschwierigkeiten hatten und ihm nur noch schwer geistig folgen konnten.
- Unerschütterlich!
Einer, der auch „Grippe-gebeutelt“ an kalten Regentagen unbeirrt die Zeit mit uns in der Reithalle verbrachte.
- Exakt und präzise im Training!
Davon können wir ein Lied singen: unser allererstes Zertifizierungs-Video für unsere Ausbildung hat Heinz aufgrund „ungenauer Arbeit“ schlichtweg abgelehnt. (Keine Sorge – mittlerweile sind wir zertifiziert) Apropos Lied singen…
- Talentierter Sänger!
Ob nach erfolgreicher Prüfung bei der Abschlußfeier oder so manchem Sommerfest ertönte seine feste Stimme (auch schon im Duett mit Barbara).
Auf ein baldiges Wiedersehen 😉
- Und zum Schluss – kein Heinz ohne seine bessere Hälfte Sabine!
Wir zeichnen sie aus mit dem Prädikat „besonders feinfühlig und wohlwollend“, denn sie sorgte immer für eine entspannte Stimmung. Auch ihr wollen wir gedanklich Rosen streuen und uns bedanken …
Aus Liebe zum Pferd,
Eure Ranchgirls
von simone | Dez 11, 2019 | Blogs
Alles begann mit einem geschenkten Fläschchen CBD Öl …
Aber halt! Die ganze Geschichte von Anfang an: Das Pferd lahmt, Diagnose Hufbeinbruch – ein Horrorszenario für jeden Pferdebesitzer. Eine kleine Geschichte über meinen persönlichen Alptraum und wie wir die erfolgreiche Behandlung mit CBD Öl äußerst positiv unterstützen konnten!
Erschütternde Diagnose: Hufbeinfraktur
Unsere Tierärztin war superschnell im Stall und die bildgebende Diagnostik war zunächst ein Schock für mich. Galt früher ein Beinbruch beim Pferd doch als sicheres Todesurteil! Ich muss zugeben, mir schossen die Tränen in die Augen, aber meine Tierärztin hat mich „aufgefangen“ und Hoffnung gemacht. „Wir kriegen das hin“, meinte sie mit stoischer Miene. Dookydoo bekam einen Spezialverband nachdem der Huf aufgeschnitten wurde, Medikamente, Anweisungen für den Hufschmied wegen eines Spezialbeschlags und absolute Stallruhe verordnet. Wie lange? Sehr lange! Zunächst einmal 3 lange Monate!!!
So, wer mein Pferd und sein Temperament kennt, weiß wie lebhaft und aufgeweckt er ist. Ich dachte mir, na das wird interessant! Und wer mich kennt, weiß, dass ich Herausforderungen gegenüber immer positiv eingestellt bin. Und dann hat noch das Universum etwas „mitgespielt“: es hat mich zu einer vertrauenswürdigen Bekannten gebracht, die Hanfexpertin ist.
Wir haben uns längere Zeit über Dookydoo’s Geschichte unterhalten und sie stellte mir in den nächsten Tagen eine spezielle Probemischung zur Verfügung. Da wir mit der Dosierung von CBD Öl für Pferde keine Erfahrungswerte hatten, begannen wir auf einem relativ niedrigen Niveau. Verantwortungsbewusst machte ich mich parallel ebenfalls schlau und stellte sorgfältig Recherchen an, schließlich ist mein Pferd ja kein „Versuchskaninchen“.
Was „kann“ CBD-Öl?
Die positive Wirkung von CBD ist vielfältig: es wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend, angstlösend, entspannend und antidepressiv. Es stärkt das Immunsystem, die natürliche Funktion der Gelenke und der Atemwegsorgane, es unterstützt den Verdauungsapparat, die natürliche Hautfunktion und sorgt für schönes, satt glänzendes Fell.
Die Hufbeinfraktur passierte übrigens im Oktober 2017, ich stellte mich auf einen kalten Winter im Reitstall ein. Im Jänner erhielt ich das „Go“ von der Tierärztin, mit Dookydoo an der Hand lange Geraden im Schritt zu gehen. Diese durfte ich dann jede Woche um ein paar Minuten verlängern. Ein echtes Highlight, so ziemlich täglich in Eiseskälte und schneidendem Wind unsere Wege zu gehen. Aber Hand hoch, welcher Pferdebesitzer hat noch nie so eine lange Schritt-Phase mit seinem Pferd erlebt? Und wohl sehr nachvollziehbar, war Dookydoo nach der langen Steh-Phase natürlich höchst erfreut, sein Paddock mit mir verlassen zu dürfen. Er war so gut gelaunt, dass er auf unseren Spaziergängen im Gelände geringste Ablenkungen (war der große Stein schon immer da?) zum Anlass nahm, kleine Luftsprünge zu machen. Garnicht gut mit einem gebrochenen Knochen! Ich erhöhte die CBD-Dosis über die nächsten Wochen und Dookydoo wurde sichtbar ruhiger und braver.
Ich überlegte mir, wie ich sein eintöniges Leben abwechslungsreicher machen konnte und begann, nach dem tierärtztlichen OK, wieder mit leichter Bodenarbeit – selbstverständlich ohne enge Wendungen. Ich war froh, bereits früher so viel mit ihm am Boden trainiert zu haben. Nur deshalb musste ich ihn nicht mehr an seinem Respekt arbeiten und konnte ihn besonders vom Kopf her beschäftigen. Nachdem das Knotenhalfter angelegt war, zeigte mir sein aufmerksamer Blick und die gespitzten Ohren, wie interessiert und motiviert er war, mit mir leichte Aufgaben zu absolvieren.
Nach einem halben Jahr durfte ich im April wieder in den Sattel steigen. Was für ein großartiges Gefühl! Die Stallgemeinde fieberte mit mir und sah uns zu. Selbstverständlich waren die nächsten 3 Monate weiter nur Schritt angesagt, aber die konnten wir im Frühling zumindest mit gemütlichen Ausritten verfeinern. Insgesamt hat Dookydoo fast 1 Jahr gebraucht, bis wir wieder sicher durch Wälder spazierten, bergauf-bergab liefen und über Wiesen galoppieren konnten.
Mittlerweile setzen wir CBD Öl regelmäßig, vorbeugend ein und testen eine neue Produktvariante: CBD Pellets! Denn die heilbringende Wirkung liegt für uns auf der Hand. Selbstverständlich ist Hanf keine Universal-Pflanze, die andere Medikamente ersetzen kann, aber sie trägt deutlich dazu bei, die Befindlichkeit und Gesundheit zu verbessern.
Und wer sich ein Bild darüber machen möchte, schaut einfach selber bei der Firma www.medihemp.eu vorbei.
Mein Fazit zu CBD Öl:
- Bei Dookydoo konnten wir feststellen, dass die Hufbeinfraktur perfekt und in relativ kurzer Zeit verheilt ist.
(Anm: Knochenbrüche verheilen beim Pferd langsamer und schlechter als im Vergleich zu Menschen)
- Seine Hufe haben sich generell sehr positiv verändert. Sie waren früher sehr hart und extrem trocken, mittlerweile sind sie kräftig und elastisch.
- Dookydoo hat keine Strahlfäule mehr, seitdem er regelmäßig CBD Öl bekommt.
- Es gab keinerlei Komplikationen während der Behandlung: da Pferde Fluchttiere sind, müssen sie den Umstand zuerst einmal emotional verarbeiten, dass sie ihre Instinkten aufgrund der Verletzung nicht ausleben können. Manche Pferde reagieren darauf niedergeschlagen/depressiv oder fressen nicht mehr.
- Die einfachste Verabreichungsmethode ist, die wertvollen Tropfen CBD Öl auf ein Stück hartes Brot zu träufeln.
- Dookydoo liebt Hanf: er nimmt es gerne und es scheint ihm zu schmecken.
- Es gibt keine Nebenwirkungen – außer noch glücklichere Hühner auf unserem Misthaufen: jedes „Zuviel“ wird vom Pferd ausgeschieden.
Wir wünschen euch eine wunderbare Zeit mit euren Hotties!
Aus Liebe zum Pferd,
Eure Ranchgirls
Dieser Artikel stellt keine medizinische Beratung dar und ersetzt keinen Arztbesuch, sondern es handelt sich um Beobachtungen aus unserem eigenen Umfeld.